Zentrales Thema des Tanz-Zyklus sind die menschlichen Leidenschaften.
Angeregt dazu wurde Dore Hoyer durch den jüdischen Philosophen Baruch Spinoza.
Seine „Affektenlehre“ lernte sie bei einem Aufenthalt in La Plata kennen. Den
Zyklus choreografierte sie 1962 in Essen. Ihr Pianist, Dimitri Wiatowitsch,
arbeitete dort an der Folkwang-Schule. Es war ihre letzte große Arbeit.
Überschrieben sind die Tänze mit (hier die Musiken): „Eitelkeit“, „Begierde“, „Hass“, „Angst“, „Liebe“. Es sind die Affekte, die die Menschen – ob Mann, ob Frau, ob jung, ob alt – bestimmen: in der Politik, im Beruf, im Privatleben. Der letzte Tanz, „Liebe“, fasst den Zyklus thematisch zusammen. Liebe kann wie eine Katharsis wirken. Sie vermag die anderen Affekte zu läutern, zu reinigen, zu brechen.