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Als "gruselig und atmosphärisch dichter, verrätselt aufgeladener Fliegender Holländer" wurde diese Arbeit bei der Umfrage der Zeitschrift Opernwelt 2006-07 bezeichnet,
Arila Siegert nominiert in der Kategorie "Regisseur des Jahres"

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Bravouröse Wagner-Premiere

Wagners Oper „Der Fliegende Holländer“ in Neustrelitz beschwört keinen fernen Mythos, sondern greift mitten in unsere Zeit.

Von Michael Baumgartl,
in Nordkurier.de, Neubrandenburg 21.05.2007

... Arila Siegert hat für die Oper „Der fliegende Holländer“ am Landestheater Neustrelitz eine neue Inszenierung erarbeitet..., die das Publikum mit einhelligem Jubel feierte.

Kein Wunder, denn Siegerts Ansatz zum Verständnis, der in jedem von uns etwas von dem rastlosen Holländer ohne Heimat entdeckt, war fesselnd in seiner Schlüssigkeit. Und die Bilder, die sie daraus gewann, waren faszinierend in ihrer Klarheit, spannend in ihrer Abfolge und mitreißend voller Energie.

...Bravos für eine Inszenierung, die keinen fernen Mythos bescherte, sondern mitten in unsere Zeit griff.


Rewarding Flying Dutchman

Neustrelitz
SHIRLEY APTHORP, in: Opera, Nov. 2007

... In Neustrelitz, the producer Arila Siegert took the chance to hint at something more optimistic than Senta's usual self-sacrifice. This Dutchman takes his Senta by the hand, and the two head off into the distance together. It's a redemption of a different kind.

... Siegert, a choreographer by training, had come up with a spare and fluid view of Wagner's salty saga. Hans Dieter Schaal's abstract sets suggested darkness, claustrophobia and displacement. Siegert concentrated on her characters' emotions and relationships, showing us real people with vivid imaginary lives. Her Dutchman was a hollow-eyed refugee, her Daland a world-weary battler whose greed was driven by desperation, her Erik a man of passion genuinely baffled by the dreamy Senta's rejection.

Unlikely visitors from the wrong Wagner opera, three Norns wove their threads between these unhappy protagonists. Destiny played a role in everything. Siegert moved all her figures with grace and good taste, lending a dream-like flow to the action. Stefan Malzew conducted with a keen sense of colour and drama, keeping his forces well together...

It is this kind of discovery that makes a trip to a small house especially rewarding, and it's a testimony to Neustrelitz's foresight that its cast can overshadow that of many major houses, at least in one role.


Schicksalsbestimmt

frs, in "Opernnetz" über die Repertoire-Aufführung am 12. Januar 2008

Nornen bestimmen den Ablauf der sogartigen Beziehung von Holländer und Senta. Arila Siegert inszeniert die schicksalbestimmte Entwicklung als Weg aus einer materiell beherrschten Realität in eine andere Welt.

Hans Dieter Schaals assoziationsreich-abstrakte Bühne verzichtet auf jedes überflüssige Detail, vermittelt Räume elementarer Empfindungen, lässt den Weg in die „Neue Welt“ am Schluss eindringlich deutlich werden: Senta führt den Holländer – so wie Eurydike den Orpheus hätte führen sollen!

...Dem Publikum ist die Freude über die bemerkenswerte Präsentation ihres Hauses anzumerken, die Atmosphäre ist entsprechend positiv geladen – wären da nur nicht die unkontrollierten Huster. Lebhafte Begeisterung nach dem letzten Vorhang! (frs)


Düstere Inszenierung des Scheiterns

Peter A. Kaminsky in „Norddeutsche Rundschau“, 04. Febr. 2008,
anlässlich eines Gastspiels am 31.01.08 in Itzehoe

... eine Inszenierung, die eine Fülle grandioser Eindrücke bot, etwa ein kluges Bühnenbild, das mit Hilfe einer ausgefeilten Lichttechnik Schiffe, Haus und Strand andeutete. Die Hauptrollen waren glänzend besetzt, unter ihnen ragten Michael Junge als Holländer und Larysa Molnárová heraus.
Ein Genuss: die musikalisch ungeheuer dynamischen Chorszenen waren choreographisch geschickt integriert. Stefan Malzew vermied in seinem Dirigat die Betonung des Monströsen und Furiosen.
Diese in ihren Ideen opulente, im Äußerlichen aber karge und düstere Inszenierung bleibt nicht nur wegen der Ovationen des Publikums in Erinnerung, sondern auch wegen der Tiefe der Konzeption, die den Holländer als Prototypen des modernen Menschen versteht, der irrend und ruhelos nach tieferem Verständnis sucht, letztlich aber scheitert.


„Der fliegende Holländer“
in Neustrelitz umjubelt

Ostsee-Zeitung, Rostock, 21. Mai 2007 Neustrelitz (dpa).

Die Berliner Tänzerin Arila Siegert hat mit der Oper „Der fliegende Holländer“ am Samstagabend in Neustrelitz eine viel umjubelte Premiere gefeiert. Es war ihre erste Oper von Richard Wagner (1813 – 1883), die die 53-Jährige zusammen mit dem Bühnenbildner Hans Dieter Schaal und Kostümbildnerin Marie-Luise Strandt auf die Bühne brachte. Viel Beifall gab es außerdem für Michael Junge, der den Holländer sang, und den Iren Paul McNamara, der den Jäger Erik spielte – den Gegenspieler des „Holländers“ im Ringen um die Gunst einer Frau...


Musikalischer Sturm
und trotziges Aufbegehren

Wagners „Fliegender Holländer“ erlebt
begeisternde Premiere

rmj, in: Anzeigenkurier, 23. Mai 2007

Senta und der Holländer begeben sich Hand in Hand auf Wanderschaft - finden sie einen Platz in der Welt für ein gemeinsames Leben, oder werden sie miteinander untergehen? Diese Frage bleibt offen in der von Arila Siegert dramatisch und realistisch inszenierten Wagner-Oper „Der fliegende Holländer" am Neustrelitzer Landestheater. Das begeisterte Publikum spendet minutenlang Beifall und Bravorufe, und Neustrelitz ist wieder um ein attraktives Musiktheaterangebot reicher.

Vordergründig geht es der Regisseurin nicht um Erlösung und Seelenheil, nicht um rückwärts gewandte Romantik, sondern um ganz heutige Befindlichkeiten: Heimatlosigkeit, Vertreibung, Flüchtlingsdasein, die Hoffnung auf Besserung durch Miteinander und das trotzige Aufbegehren, es wenigstens versucht zu haben. Eine Szenerie, die den gesamten Bühnenraum beansprucht (Bühnenbild: Hans Dieter Schaal), suggeriert mit sparsamen Mitteln ein versteinertes Meer. Querlaufende Holzplanken stehen für das ewige Auf und Ab der Wellen, für Gefühlsbewegungen und unsicheren Untergrund und sorgen für beklemmende Stimmung.

Höhepunkte der spannenden Inszenierung sind die bewegenden Chorszenen...


NEUSTRELITZ
Wagner: Der fliegende Holländer

"Opernwelt" 07/2007, besuchte Repertoire-Vorstellung vom 02.Juni 2007

...Arila Siegert, die beim «Fliegenden Holländer» am Landestheater Neustrelitz Regie führte (im dunklen, behutsam symbolhaften Bühnenbild von Hans Dieter Schaal), sieht in den Nornen eine wesentliche Metapher für die frühe Oper. Das Schicksalhafte der auftretenden Personen, nicht nur der Titelfigur, möchte sie damit zum Ausdruck bringen. Eine plausible Idee. Denn in der Tat sind, ausgenommen den kühl-berechnenden Geschäftsmann Daland (ein solider Bass: Peter Reich), sämtlich die Protagonisten mit dem seltsamen Lauf des (determinierten) Lebens verstrickt. Und so geschieht es auch in dieser handwerklich gekonnten Inszenierung: Das Ausweglose steht allen ins Gesicht geschrieben... Stefan Malzew dirigiert die Neubrandenburger Philharmonie und den eindrucksvoll agierenden Opernchor des Landestheaters mit Bravour und Stilsicherheit.


Zwischen Seilen und Fäden

Wagner's Der fliegende Holländer in Neustrelitz

Rainer Allgaier (RBB), im Juni 2007

Eine ungewohnte, neue Sicht auf Richard Wagners populäre Oper bietet die Choreographin Arila Siegert in einer begeistert gefeierten Neuinszenierung in Neustrelitz. Aus der romantischen Ballade Wagners filtert sie ein abstraktes, bildmächtiges Drama - die Geschichte eines Ausgestoßenen, eine Flüchtlings, die auch heute noch aktuell erscheint.

...Die Führung der Solisten ist klar und schnörkellos, verdeutlicht ganz direkt die jeweiligen Charaktere und ihre Beziehungen zueinander. Die musikalische Leitung (Stefan Malzew) und das gut disponierte Orchester unterstützen die Regie vorzüglich....

Insgesamt eine effektvolle und kluge - ins Heute zielende - Deutung von Wagner hochromatischer Oper.


In der japanischen Opernzeitschrift Ongakugendai, Ausgabe August 2008, erschien eine Besprechung der "Holländer"-Inszenierung und der zweiten Arbeit von Arila Siegerts in Neustrelitz mit "Sache Makropulos".
Die Kritikerin Chihoko Zeisberg-Nakata die "logische Durchdringung der Werke ohne billige Aktualisierung" lobt und sich wünscht, solche Inszenierungen auch "an den großen Häusern" zu sehen. Auch lobt sie die "erstaunliche Qualität der musikalischen Ausführung", die sie im Einzelnen beschreibt, und sie erwähnt das erfolgreiche "Holländer"-Gastspiel in der Waldbühne von Zopot vor viertausend Besuchern im Juni 2008.


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