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Auftritt Tanzherbst und Politische Körper


Do 03.11.2005 Dresden
Staatsschauspiel, Kleines Haus, Glacisstr.28
04.11.2005 Dresden
Staatsschauspiel, Kleines Haus
Do 10.11.2005 Leipzig, LOFFT
Sa 12.11.2005 Cottbus, Großes Haus

Uraufführung

Plakat

Glaube-Liebe-Hoffnung

Deutsch-arabisches Tanzprojekt (80 ')
Idee und Produktion: Isolde Matkey,
tristan production
Choreografie Karima Mansour (Kairo),
Arila Siegert (Dresden, Berlin),
Iris Sputh (Berlin)

Bühne und Kostüme:
Grit Dora von Zeschau, Olaf Carlsen
Training, Assistenz: Katja Erfurth,
Technische Mitarbeit: Ulf Naumann
Tänzerinnen: Teresa Hackel, Katja Muschter, Nora Schott, Andrea Seewald, Ariane Thalheim


1. Teil Glaube

Choreografie: Karima Mansour; Ensemble
Musik: Geräusch- und Musikcollage

Ich sprach zu meiner Seele, sei still und warte, ohne zu hoffen,
Denn Hoffen wäre auf Falsches gerichtet; warte ohne zu lieben,
Denn Liebe wäre auf Falsches gerichtet; da ist noch der Glaube,
Doch Glaube, Liebe und Hoffen sind alle im Warten,
Warte ohne zu denken, denn zum Denken bist du nicht reif,
Dann wird das Dunkel das Licht sein und die Stille der Tanz.
T.S. Eliot, aus: Vier Quartette

Liebe 1 Liebe 2

2. Teil Liebe

Choreografie und Solo: Arila Siegert

Musik: Maurice Ravel, Boléro, City of Birmingham Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle, Kostüm: Olaf Carlsen

Liebe ist ein Prozess – eine Kraft, die uns überleben lässt, die uns erhält trotz der Unmöglichkeit, unsere Träume und Sehnsüchte verwirklichen zu können.
Sie lässt uns wieder aufstehen nach Tiefschlägen. Sie holt uns zurück von Höhenflügen. Sie hält uns mit beiden Füßen im Jetzt.
Liebe Dore Hoyer, ich weiß, dass Du einen Dreh-Tanz "Bolero" kreiert hast. Leider konnte ich den nie sehen.
Als die Ravel-Musik mich zu meinem "Bolero" inspirierte, habe ich Dich verstanden – beim Tanzen.

Arila Siegert

Liebe 3 Liebe 4
zum Fotofilm


3. Teil Hoffnung

Choreografie: Iris Sputh; Ensemble

Musik: Erster Tanz von der CD Wer ist das?, 17 Hippies

Das Gedicht "Möglichkeiten" der jungen, in Deutschland lebenden irakischen Schriftstellerin Amal Al-Jubouri gab den Anstoß zur choreografischen Findung des dritten Teiles. Ein weiteres wichtiges Element der Choreografie ist der Atem. Dum spiro spero. - So lange ich atme, hoffe ich. (lat. Sprichwort)
Der Teil HOFFNUNG meint das Widerstehen gegen die Verzweiflung, meint mit offenen Augen nach Möglichkeiten zu suchen und Mut in einem Lächeln zu finden.
Hoffnung setzen heißt: in jemanden oder etwas Hoffnung setzen, heißt Hoffnung pflanzen und meint, dann GUTER HOFFNUNG zu sein. Iris Sputh
 

Festival TANZherbst  in Koop mit Staatsschauspiel Dresden

Wer sich selbst und andre kennt
Wird auch hier erkennen
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.

Goethe

Die Untrennbarkeit von Orient und Okzident ist nicht nur eine historische Tatsache, sondern erhält heute, im Zeitalter der Globalisierung und der näher gerückten religiösen Konflikte, hohe Aktualität. In der wechselvollen Geschichte der Beziehungen zwischen dem Morgen- und dem Abendland, zwischen Europa und der arabischen Welt finden sich zahllose kulturelle Brücken. Doch auch die Konfrontation zwischen dem Westen und der islamischen Welt hat historische Wurzeln und lebt heute in Stereotypen, Ängsten und Vorurteilen weiter. TANZherbst bringt in einem gemeinsamen Projekt zwei deutsche und eine ägyptische Choreografin zusammen. In der künstlerischen Arbeit mit jungen Tänzerinnen suchen sie den Austausch über die im Titel aufgerufenen Themen. Anstöße dazu geben unter anderem Texte von Amal Al-Jubouri, der bedeutendsten jungen Dichterin des Irak. (Isolde Matkey)

Schleier der Religionen

Wenn Du eins bist
Und Deine Lehre eins ist,
warum dann hast du unsere Kindheit in der
Thora beschrieben,
unsere Jugend in der Bibel ausgeschmückt
und dann alles
in deinem letzten Buch wieder verwischt?
Warum hast du uns
Die Bekenner des einen Gottes zur Uneinigkeit
geführt?
Warum erscheinst du uns unterschiedlich,
obwohl du der Einzige bist?

Amal Al_Jubouri


Karima Mansour begann im Alter von fünf Jahren zu tanzen. Von 1993 bis 1997 studierte sie an der London Contemporary Dance School und beendete ihr Studium mit einem Master. Davor absolvierte sie von 1991 bis 1993 eine Tanzausbildung in Italien. 1991 schloss sie ihr Studium am Filminstitut Kairo ab. 1999 gründete sie in Ägypten ihre eigene Company Ma'at, für die sie mehrere Choreografien schuf, die in Europa und in der arabischen Welt aufgeführt wurden. Sie arbeitet als freischaffende Tänzerin und Choreografin und als Tanzpädagogin.
Arila Siegert - Tänzerin, Choreografin, Opernregisseurin - studierte an der Palucca Schule, tanzte am Tanztheater der Komischen Oper und ab 1979 als Solotänzerin an der Staatsoper Dresden. 1987 gründete sie am Staatsschauspiel Dresden ihr eigenes Tanztheater. Neben eigenen Soloabenden wirkte sie in Inszenierungen von Ruth Berghaus, Peter Konwitschny und Wolfgang Engel. Ab 1988 choreografierte sie an der Komischen Oper; für die Staatsoper Wien, für das Ballett der Oper Leipzig und von 1992 -1996 als Direktorin des Tanztheaters am Anhaltischen Theater Dessau. In den letzten Jahren war sie vor allem als Opernregisseurin erfolgreich, so am Theater Chemnitz, in Ulm und Mannheim. Arila Siegert bekam 1989 den Kritikerpreis für Tanz und 1993 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sie ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste.
Iris Sputh studierte an der Palucca Schule Dresden. Sie tanzte sieben Jahre an der Semperoper und als Gastsolistin bei Arila Siegert am Anhaltischen Theater Dessau. Sie war Gründerin des ExisTanzTeam in Dresden und arbeitete als Choreografin erfolgreich auch mit Schauspielern und Bildenden Künstlern. Sie erhielt ein Stipendium der Akademie der Künste Berlin und sammelte erste eigene Musiktheaterregie-Erfahrungen in Rheinsberg. Sie lebt und arbeitet in Berlin und ist seit 2000 Mitglied der Künstlergruppe Kryptonale.
Grit Dora von Zeschau zählt zu den erfolgreichen Kostüm- und Bühnenbildnerinnen der jungen Generation. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei und Grafik sowie Bühnen- und Kostümbild, seit 1999 ist sie freischaffend tätig. Sie arbeitete u.a. am Staatstheater Saarbrücken, an den Landesbühnen Sachsen und am Theater Junge Generation. Besondere Aufmerksamkeit erwarb sie sich für ihre Arbeiten am Staatstheater Stuttgart für Inszenierungen von Hasko Weber. 2004 wurde sie im Journal "Theater der Zeit" für die Ausstattung "Die Bergbahn" als Bühnenbildnerin des Jahres nominiert. Mit Arila Siegert arbeitet sie an der Inszenierung Anatatevka